Steffen Welz
Edelweiss Customs zu Gast bei Kingsize Autopflege
Die Bestandsaufnahme am Wartburg 353
Ein ganz besonderer Auftrag wird gerade in unseren Hallen abgearbeitet. Wobei Arbeit ist das keine. Das ist Leidenschaft und Liebe zum Altblech in Reinkultur. Robert von Edelweiss Customs hat uns einen seiner Scheunenfunde zur Aufarbeitung gebracht. Einen Wartburg 353 der nach über zwanzig Jahren aus dem Dornröschen Schlaf geholt wurde.
Technisch ist das seltene und wunderschöne Stück schon fachmännisch in Stand gesetzt worden. Was uns "übrig" gelassen wurde war die komplette optische Überarbeitung. Wir haben es hier also nicht im üblichen Sinne mit einfacher Autopflege zu tun, sondern eher mit einer kleinen Restauration. Im ersten Teil zu diesem Projekt zeigen wir euch in welchem Zustand das Auto zu uns in die Autoaufbereitung kam. Außerdem gibt es eine Bestandsaufnahme und es werden die ersten Arbeiten erläutert. Als wir den Wartburg das erste Mal Live bewundern konnten, war es für uns möglich einige Impressionen zu sammeln, wie der Fundzustand des Wartburg 353 gewesen sein muss. Wen das Ganze interessiert kann das auch im Detail auf dem Youtube Channel von Edelweiss Customs mit verfolgen und auch die technische Überarbeitung wird dort gezeigt. Die Teile die sich im Kofferraum befanden, erzählten eine kleine Geschichte und man konnte gut nachvollziehen zu welcher Zeit das Schmuckstück abgestellt wurde.
Die Fotos entstanden nach der ersten Wäsche und zeigen ein Bild welches für uns doch überraschend war. Der Lack hatte zwar Defekte, die erwartungsgemäß nach einer so langen Standzeit aber viel stärker hätten ausfallen müssen. Nach dem ersten Testspot kam dann aber doch noch eine kleine Ernüchterung. Die Swirls, Hologramme und Kratzer ließen sich zwar hervorragend entfernen aber es blieben äußerst hartnäckige weiße Flecken auf der Oberfläche zurück. Diese Ablagerungen, die sich regelrecht in die Oberfläche des Lacks eingefressen haben, schienen wohl Kalkflecken gewesen zu sein. Außerdem gab es noch eine etwas heftigere oberflächliche Verletzung des Lacks, welche nur mittels Smartrepair beseitigt oder abgemildert werden konnte. Die Prämisse bei diesen Stellen war aber möglichst den Originallack zu erhalten und wirklich nur im Spot zu arbeiten damit die weißen Stellen nicht mehr direkt ins Auge fallen. Auf einem der oben gezeigten Bilder sieht man den ersten Anschliff dieser Stellen.
Auf Grund dieser Bestandsaufnahme haben wir erstmal eine Lackschichtdickenmessung durchgeführt, die uns weiteren Aufschluss geben konnte, welche Vorgehensweisen möglich waren. Schnell kristallisierte sich heraus, dass eine sehr hohe Lackschichtdicke auf den waagerechten Flächen festzustellen war, teilweise gar bis 300 Mikrometer, was tatsächlich äußerst ungewöhlich ist für einen Erstlack. Dank dieser überraschenden Tatsache konnten wir also Haube, Dach und Kofferraumdeckel mit Mirka Abralon Pads vorschleifen, ohne Angst haben zu müssen den Originallack zu beschädigen. Auch hier spielte uns der Zustand des Wagens in die Karten, da die eingefressenen Kalkflecken zu ca. 90 Prozent eben nur auf diesen Oberflächen zu finden waren. Wie genau unsere Herangehensweise ist sieht man sehr gut in dem dazugehörigen Youtube Video auf unserem Youtube Channel.
Im Anschluss ging es dann mit den ersten Detail Arbeiten los. Wir widmeten uns als erstes dem Chrom. Die Qualität der verchromten Teile war überraschend gut und so konnten wir richtig was aus den alten Teilen herausholen. Mit Hilfe einer sehr feinen Stahlwolle und der Autosol Chrompolitur behandelten wir als ersten Step alle groben und harnäckigen Verschmutzungen. Dies funktionierte hervorragend und man kann im nachfolgenden Bild gut erkennen was dies an Ergebnissen hervorbrachte:

Im Anschluss haben wir das Ganze dann mit der Polytop Diamant 3000 und der Krauss R3 unter zur Hilfenahme der Krauss Welle auf Hochglanz poliert und siehe da, die fast 46 Jahre alten Teile begannen wieder wunderschön zu strahlen.
Der momentane Stand des Fahrzeugs ist, dass wir die ersten beiden Stepps der Lackaufbereitung (schleifen mit Abralon und schleifen mit Fell) abgeschlossen haben und die Stoßstangen fertig bearbeitet sind:
Ab jetzt geht es ans Finish und einige Montage Arbeiten und dann natürlich noch der Innenraum. Welches Coating wir verwenden werden, um den Lack vor dem Ausbleichen zu schützen ( einschicht orginal Unilack ) und was wir noch aus dem Innenraum rausholen können, seht ihr dann im zweiten Teil des Edelweiss Customs Blogbeitrag.
Ach teilt und liked doch mal den Beitrag wenn er euch gefallen hat. Wir würden uns sehr über euren Support freuen. Bis dahin, bleibt sauber!